Die Geschichte der Hängematte, die bis in die Gegenwart ihre Bedeutung als durchaus funktionales und trendiges Einrichtungsutensil nicht verloren hat, kann bis fast 1000 Jahre in der Zeit und dem Bestehen des Menschen zurück verfolgt werden. Die Hängematte gehört somit zu den eindrucksvollen Hinterlassenschaften unserer Vorväter, welche von der Menschheit bis in die heutigen Tage hinein genutzt werden.

 Hängematte im Goldmuseum von Bogota


Geschichtswissenschaftliche Untersuchungen in Bezug auf die Geschichte und die Herkunft der Hängematte haben ergeben, dass diese ursprünglich von den indischen Mayaindianern als Schlafgelegenheit erstmalig genutzt wurde. Diese hatten die Vorteile der Hängematte erkannt und stellten sie aus unterschiedlichen stabilen und pflanzlichen Fasern her. Die Hängematte bot im Leben der Maya den Nutzern viele Vorzüge, die darin bestanden, dass die Menschen nicht mehr direkt auf dem Erdboden schlafen mussten und komfortabler liegen konnten. Darüber hinaus ermöglichte die Hängematte durch die angenehm schaukelnde Bewegung einen tiefen und erholsamen Schlaf. Die Maya waren mit der Erfindung der Hängematte gleichsam die Entdecker der Netzhängematte und äußerst tragfähigen, leichten Struktur, die bis in die Gegenwart weitgehend typisch für eine Hängematte ist.


Die Hängematte konnte damals von den Indianern leicht transportiert und allen erdenklichen Plätzen errichtet werden. Praktische Möglichkeiten ergaben sich zwischen den Ästen und Stämmen der Bäume und in felsigen Bereichen an Steinvorsprüngen. Die Maya lebten vorwiegend in Süd- und Mittelamerika. Deshalb ist der Ursprungsort der Hängematte insbesondere diese geografische Region.
Die Bezeichnung Hängematte entspricht dem indianischen Wortschatz und wird in Anlehnung an alte Überlieferungen als "geworfenes Fischernetz" übersetzt. Davon ausgehend kann angenommen werden, dass die Hängematte nicht nur als Schlaf- und Ruhestätte ihre Verwendung fand, sondern auch zum Fangen von Fischen und anderen Landtieren genutzt wurde.


Nicht weit hergeholt sind die spätere Bedeutung der Hängematte und deren geschichtlich belegter Einsatzzweck als Schlaf- und Ruhevariante für Seeleute. Auf Schiffen gab es nur ein sehr begrenztes Platzangebot und häufig gehörten Ratten und Mäuse zu den ungeliebten Passagieren. Mit Tüchern, die ähnlich einer Hängematte gespannt wurden, konnten die Seeleute so schlafen, dass sie vom Ungeziefer nicht mehr belästigt wurden. Aus den tuchartigen Hängematten entstanden später ebenfalls die stabilen, netzartigen Produkte für die Seefahrt. Die Seefahrt stellte außerdem die Basis dafür dar, dass sich die Hängematte bis nach Europa verbreitete.


Im 19. Jahrhundert erlebte die Hängematte eine erneute Hochzeit in Nordamerika. Dort wurde sie zu einem üblichen Einrichtungsgegenstand, welcher zunächst in den Haftanstalten der britischen Krone als Ersatz für betten als Schlafausstattung angeboten wurde. Während dieser Zeit hatten sich die Materialien für die Herstellung kaum verändert und es wurden nach wie vor überwiegend die Fasern der Sisalpflanze verflochten. Erst in den späteren Jahren mit der Entdeckung der Baumwollfasern und den entsprechenden Verarbeitungstechnologien konnten die Hängematten aus haltbaren Baumwolltüchern gefertigt werden. Eine weitere Wandlung der Hängematten bestand darin, dass bereits eine Vorrichtung zum Aufhängen erfunden worden war, durch welche sich die Liegeflächen wesentlich komfortabler als bei den bisher bekannten Stabhängematten gestalteten. Diese Aufhängungen sind bis auf einige materialbezogene und konstruktionsseitige Entwicklungen bis heute erhalten geblieben. Sie machten es auch schon in der Vergangenheit möglich, eine Hängematte dort zu nutzen, wo die natürlichen Einrichtungen zum Befestigen fehlten oder keine Fixierung zu erreichen war. Aus diesen Gründen gehören für immer mehr Menschen die Hängematten wie vor 1000 Jahren zu einer gesunden Wohn- und Schlafkultur.