Warum werden Babies in den Schlaf gewiegt oder finden schneller zur Ruhe, wenn sie in einer Wiege liegen? Obwohl das Wiegen von allen Kulturen und Generationen praktiziert wird, ist der Zusammenhang zwischen Schaukeln und Schlaf nur wenig untersucht. Eine Schweizer Studie, die im Fachmagazin "Current Biology" veröffentlicht wurde, berichtet, dass die Hin- und Herbewegung nach kürzerer Zeit zu tieferem Schlaf verhilft.

 

Wirkt Schaukeln wirklich beruhigend und was passiert in unserem Gehirn während des sanften Wiegens? Diesen Fragen wurde in der kleinen Untersuchung mit zwölf Probanden im Alter zwischen 22 und 38 Jahren nachgegangen. Für ein 45-minütiges Nickerchen zur Mittagszeit betteten die Wissenschaftler die Männer auf eine "experimentelle Hängematte", eine Schlafgelegenheit, die entweder sanft schaukelte oder unbewegt blieb.

 

Alle Studienteilnehmer fanden unter der schaukelnden Bedingung schneller in den Schlaf. Und auch die Hirnaktivität war abhängig vom Schlafplatz: Die per Elektroenzephalogramm (EEG) aufgezeichneten Hirnströme der schaukelnden Schläfer zeigten vermehrt Wellenmuster, die mit tiefen Schlafphasen assoziiert sind. Außerdem bemerkten die Forscher, dass die Bewegung ein bestimmtes Schlafstadium verlängert. Bei dieser Schlafphase handelt es sich um stabilen Leichtschlaf und eine Form des Non-REM-Schlafes (REM, engl. Rapid Eye Movement), der ungefähr die Hälfte unseres Nachtschlafes ausmacht. Der Großteil der Teilnehmer empfand das Schläfchen im Schaukeln übrigens als angenehmer als das in dem unbewegten Bett.

 

Quellen: Current Biology; Spektrum